Viele Unternehmen sehen sich derzeit mit umfassenden Nachhaltigkeitsanforderungen von Finanzmarktakteur*innen konfrontiert. Dabei trennt sich die Spreu vom Weizen: Unternehmen, die die Anforderungen erfüllen können, sind für Anleger*innen besonders interessant. Auch deshalb liegen ESG-Investments weltweit im Trend (siehe FNG Marktbericht 2021). Für eine zuverlässige Bewertung der entsprechenden Anlagen erwarten Investor*innen allerdings neben Finanzkennzahlen mehr Informationen über die Nachhaltigkeitsperformance und mögliche ESG-Risiken. Vor allem im Zusammenhang mit M&A-Prozessen kann eine gute ESG-Kommunikation auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) von entscheidender Bedeutung sein.
ESG-Kommunikation als Chance
Während größere Unternehmen über Nachhaltigkeitsberichte, nicht-finanzielle Erklärungen oder externe Ratings und Rankings umfangreiche ESG-Informationen offenlegen, ist dies bei vielen KMU bisher nicht üblich. Für die Kapitalbeschaffung und Due-Diligence-Prozesse im Rahmen von M&A können ESG-Daten aber auch für KMU sehr wichtig werden. Insbesondere dann, wenn ein Unternehmen mit seiner ökologischen und sozialen Performance im Wettbewerbsvergleich gut aufgestellt ist, kann sich eine ESG-Kommunikation positiv auf die Bemessung des finanziellen Unternehmenswerts auswirken. Zudem bietet sie die Chance, die Identität und Kultur des Unternehmens in einem individuellen Narrativ herauszustellen und im Hinblick auf die mit M&A verbundenen strukturellen Veränderungen als schützenswertes Gut darzustellen.
Die individuelle ESG-Story erzählen
Um KMU bei M&A-Prozessen zu unterstützen, begleitet das Team von Stakeholder Reporting seine Kund*innen bei der Ermittlung und Kommunikation ihrer individuellen ESG Story. Gemeinsam werden zunächst die wesentlichen Themen des Unternehmens in den drei Kernbereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung identifiziert und in den branchenspezifischen Kontext gerückt. Daran anknüpfend wird das unternehmensindividuelle „ESG-Profil“ herausgearbeitet und in eine Storyline gegossen, die den Rahmen für die Kernbotschaften der Kommunikation bildet.
Stakeholder Reporting verfolgt bei der Erstellung der Kommunikationsunterlagen einen umfassenden und gleichzeitig pragmatischen Ansatz zur Informationsgewinnung. In enger Abstimmung mit dem jeweiligen Unternehmen können so, auch ohne bereits etablierte Reporting-Strukturen, relevante ESG-Daten erhoben und konsolidiert werden. Zur Orientierung dienen hierbei etablierte ESG-Reportingstandards etwa der Global Reporting Initiative (GRI) oder des Sustainability Accounting Standards Board (SASB), ohne dass jedoch alle Indikatoren abzuarbeiten wären. Die ausgewählten Indikatoren ermöglichen sowohl einen Rückblick auf die bisherige ESG Performance als auch eine Vorausschau auf Chancen und Optimierungspotenziale und liefern damit wertvolle Impulse für die zukünftige strategische ESG-Ausrichtung.
Austausch über langfristige Interessen erleichtern
Bei aller Standardisierung ermöglicht der Ansatz von Stakeholder Reporting zugleich, mit unternehmensinternen Fachbereichen sowie mit Investor*innen und anderen Stakeholder*innen flexibel in den Dialog über ESG-Fokusthemen zu treten. Systematisch wird insbesondere der Austausch zwischen der Käufer- und der Verkäuferseite des M&A-Prozesses gefördert, um die langfristigen Interessen beider Parteien offen zu kommunizieren und auf Vereinbarkeit zu prüfen. Ziel ist es, Missverständnissen vorzubeugen, die mitunter im Nachgang für beide Parteien teuer werden können, und stattdessen das „Perfect Match“ zu finden.
Die Nachhaltigkeitsunterlage ergänzt Ausarbeitungen, die im Rahmen eines M&A-Prozesses erstellt werden und den Fokus vorrangig auf finanzielle Kennzahlen richten. Mit ihr haben Unternehmen die Möglichkeit, das Gesamtbild ihrer Organisation um die ESG-Perspektive zu erweitern, die zentralen Werte des Unternehmens zu vermitteln und Finanzmarktakteur*innen Aufschluss über die ökologische und soziale Zukunftsfähigkeit ihres Geschäftsmodells zu geben.