Die Materiality-Analyse hat das Potenzial den thematischen „roten Faden“ für Nachhaltigkeitsmanagement und -reporting zu weben. In der Praxis wird die Materiality-Analyse aber oft nur als Pflichtübung der Berichtserstellung verstanden. Die direkte Einbindung von Stakeholdern beschränkt sich in der Regel auf wenig repräsentative Befragungen.
Mit einer übergreifenden Umfrage kann das sehr heterogene Stakeholder-Universum eines Unternehmens aber nur unzureichend abgedeckt werden. Je Stakeholder-Gruppe sollte ein Instrument gewählt werden, das ihre Erwartungen und Anliegen möglichst authentisch und repräsentativ abbildet. Dabei kann auf vorhandene Kommunikationsformate und Auswertungen zurückgegriffen werden. Das stärkt die bestehende Stakeholder-Kommunikation und verbessert gleichzeitig das Kosten-Nutzen-Verhältnis des Materiality-Prozesses.
Bei dieser Vorgehensweise hat ein robuster Mechanismus zur Konsolidierung der unterschiedlichen Analyse- und Befragungsergebnisse eine Schlüsselrolle inne. Stakeholder Reporting greift auf bewährte Methoden der qualitativen Sozialforschung zurück, um ein konsistentes Gesamtbild der Stakeholder-Perspektive zu zeichnen. Dieses Bild kann je nach Verwendungszweck von einer qualitativ reichhaltigen Aufschlüsselung konkreter Stakeholder-Erwartungen über eine Themenpriorisierung bis hin zu einem quantifizierten Stakeholder-Akzeptanz-Index reichen.
Stakeholder Reporting hat mehr als 30 Materiality-Prozesse konzipiert und durchgeführt. Durch die konsequente Ausrichtung dieser Prozesse an den Prinzipien Effizienz, Belastbarkeit und Anschlussfähigkeit werden entsprechend den Ressourcen und der Zielsetzung des Unternehmens aussagekräftige Ergebnisse für Management und Reporting generiert.