Die Herausforderung
2013 verabschiedete die Deutsche Telekom ein Klimaziel für den Zeitraum bis 2020. Um ihr Ziel zu erreichen, investierte sie beispielsweise in energieeffiziente Netztechnologien. Doch seither ist in puncto Klimaschutz viel passiert: Das Klimaabkommen von Paris wurde verabschiedet, viele Nationalstaaten steckten sich eigene Ziele, um ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, und die Science Based Target Initiative trat auf den Plan. Immer klarer wurde: Die Reise geht in Richtung Klimaneutralität bis Mitte dieses Jahrhunderts. Eine Entwicklung, mit der sich auch Unternehmen auseinandersetzen. Vor diesem Hintergrund und mit Auslaufen der alten Zielsetzung stellte sich für die Telekom die Frage nach einem neuen Klimaschutzziel. Keine triviale Aufgabe, denn zum Konzern gehören rund 80 Landesgesellschaften. Außerdem galt es, für ein wissenschaftsbasiertes Klimaziel auch den Großteil der vor- und nachgelagerten Scope-3-Emissionen einzubeziehen.
Die Rolle von Stakeholder Reporting
Stakeholder Reporting erhielt den Auftrag, zusammen mit der Telekom eine neue Klimastrategie zu entwickeln und wissenschaftsbasierte Klimaziele zu erarbeiten. Zu unseren Aufgaben gehörten das Projektmanagement, die Entwicklung einer geeigneten Methodik und schließlich die Ableitung geeigneter Ziele. Wir erstellten zwei große Modelldateien, um den Emissionskorridor nach drei verschiedenen Szenarien und für alle Scopes berechnen zu können. Außerdem nahmen wir eine Kosteneinschätzung für die Umstellung des Konzerns auf Erneuerbare Energien vor.
Die Lösung
- Drei anspruchsvolle Ziele, mit denen die Telekom einen Beitrag dazu leistet, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen:
- Die Telekom ist eines von fünf deutschen Unternehmen mit einem „approved“ Science-Based-Target (Stand: Juni 2019).
- Stakeholder-Involvement: Einbindung des WWF als Sparringspartner bei der Genehmigung der Science Based Targets
- Workshop mit right. based on science, unter anderem zum XDC-Modell. Damit lässt sich auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse berechnen, inwieweit ein Unternehmen zum Klimawandel beiträgt. Thema des Workshops war außerdem die 2-Grad-Kompatibilität der Telekom.
Das Transformationspotenzial
- Die neue Mobilfunk-Generation 5G und der notwendige Netzausbau tragen zu einem höheren Datenaufkommen bei und werden den Stromverbrauch voraussichtlich weiter ansteigen lassen. Durch die Umstellung auf 100 Prozent Erneuerbare kann die Telekom diesen Anstieg jedoch weitestgehend von CO2-Emissionen entkoppeln.
- Die Klimastrategie der Telekom steht im Einklang mit dem globalen 2-Grad-Ziel und weiteren gesellschaftlichen und politischen Rahmenwerken im Bereich Klimaschutz.
- Damit erfüllt sie die Erwartungen und Forderungen ihrer Stakeholder: von Investor*innen, über Rating Agenturen oder Kund*innen, bis hin zu NGOs.
- Die Klimaziele der Telekom entsprechen neusten klimawissenschaftlichen Erkenntnissen. Das hat Signalwirkung innerhalb der Branche – und darüber hinaus.