Die Herausforderung
Stakeholder Engagement wird immer wichtiger – nicht zuletzt angesichts des zunehmenden regulatorischen Drucks, etwa durch das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) oder die EU-weit geplante Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD). Organisationen, die den unternehmerischen Sorgfaltspflichten nicht nachkommen, drohen nicht nur Reputationsverluste, sondern auch juristische und finanzielle Folgen. Um Risiken frühzeitig erkennen zu können und mehr Transparenz über die Auswirkungen des eigenen Geschäftsmodells zu erlangen, ist ein offener Dialog auch mit kritischen Anspruchsgruppen essenziell. Doch dies erfordert einen strategischen Ansatz. Stakeholder Reporting unterstützt Unternehmen dabei, zentrale Themenfelder zu ermitteln, die richtigen Expert*innen zu finden und geeignete Austauschformate zu konzipieren.
Im vergangenen Jahr haben wir mit unserem Netzwerk auch unseren Kunden Wintershall Dea dabei unterstützt, ein Expert*innen- bzw. Stakeholder Panel zu etablieren und begleiten das Projekt weiterhin. Das Gremium tauscht sich direkt mit dem Vorstand zu ESG-Themen aus. Die Idee: Den vier Vorstandmitgliedern sollen unabhängige Fachleute mit umfassenden Kompetenzen in den ESG-Bereichen an die Seite gestellt werden. Das Panel soll getroffene und anstehende Entscheidungen kritisch hinterfragen, die unterschiedlichen ESG-Aspekte (Environment, Social, Governance – Umwelt, Soziales und Governance) in der Strategiearbeit miteinander verknüpfen und die Entscheider*innen im Unternehmen für neu aufkommende Themen sensibilisieren. Dieses Gremium wurde mit unserer Unterstützung inzwischen eingerichtet. Derzeit läuft das zweite Projektjahr.
Die Rolle von Stakeholder Reporting
Von Anfang an haben wir den Aufbau des Panels eng begleitet. Wir haben Wintershall Dea dabei unterstützt, geeignete Expert*innen zu identifizieren und sie für eine Teilnahme am Panel zu gewinnen. Ebenso zählten die Konzeption und Moderation des Auftakttreffens zu unseren Aufgaben. Seit Beginn erarbeiten wir weitere passende Meetingkonzepte sowie zentrale Handlungsfelder, die stetig geprüft und angepasst werden. Wir treiben die Arbeit des Panels strategisch wie inhaltlich voran: Dazu zählen u. a. die Fort- und Weiterentwicklung unseres gemeinsamen Programms sowie die Kenntnis um und Auswahl von relevanten Themen. Auch wissen wir um den Rahmen, den die Panel-Mitglieder brauchen, um effizient zu arbeiten, und gestalten unsere ausgewählten Termine entsprechend. Daneben haben wir uns der Kommunikation angenommen, sowohl mit den Fachleuten im Panel als auch für die Vorstellung des Projekts im Intranet des Kunden. Darüber hinaus haben wir nach einer Evaluation des ersten Jahres gemeinsam einen Fahrplan für das Jahr 2023 erstellt und setzen diesen nun mit um. Wir haben dazu beraten, welche Themen das Panel angehen soll, welche Ziele es zu stecken gilt und welchen Weg Wintershall Dea dafür einschlagen sollte. Schließlich begleiten wir auch Projekte, die sich aus den Paneltreffen ergeben, wie Arbeitsgruppen zu einzelnen ESG-Themen.
Die Lösung
- Sounding Board für die Nachhaltigkeitsarbeit: Wintershall Dea kann mithilfe der Fachleute die bestehenden Prozesse, Wege und Beschlüsse kritisch hinterfragen und optimieren, dadurch langfristige strategische wie operative Entscheidungen stärken und somit das Nachhaltigkeitsmanagement effektiver gestalten.
- Neue Handlungsfelder, Chancen und Risiken besser erkennen: Aus verschiedenen Blickwinkeln werden wichtige Nachhaltigkeitsthemen im Panel diskutiert. Aufkommende Trends und Herausforderungen und ihre Relevanz für Wintershall Dea (Chancen, Risiken etc.) lassen sich frühzeitig erkennen.
- Vertrauensvolle Stakeholder-Beziehungen aufbauen: Wintershall Dea kann den Expert*innen im Vertrauen und offen Fragen stellen – auch zu sensiblen Themen. Alle Beteiligten können sich in einem geschützten Raum bedenkenlos und ehrlich miteinander austauschen.
Das Transformationspotenzial
- Für Unternehmen lohnt es sich, über feste Formate einen regelmäßigen Austausch zu sichern. So können die Entscheider*innen das komplexe Thema Nachhaltigkeit aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten, Verbindungen zwischen den Einzelthemen erkennen und einen ganzheitlichen Blick entwickeln.
- Der Input von ausgewiesenen Expert*innen hilft, Risiken und Chancen frühzeitig zu erkennen, und angemessen agieren zu können. Richtiges Handeln kann bspw. Innovationen fördern, Kosten senken oder betriebliche Störungen vermeiden.
- Bei der Konzeption eines solchen Vorhabens gilt es, sich zu Beginn auf einen gemeinsamen Fahrplan zu einigen. Dazu müssen Möglichkeiten und Grenzen abgesteckt sowie gemeinsame Ziele festgelegt werden. Dadurch erhalten alle Parteien einen gemeinsamen Nenner und wissen, wo es hin geht. Zwischenzeitlich sollte überprüft werden, ob man auf Kurs ist und ob die Ziele eventuell angepasst werden müssen.